Wenn du dir dein Human Design Chart anschaust, siehst du Dreiecke und Quadrate. Sie werden im Human Design Zentren oder auch Energiezentren genannt. Sie leiten sich von der Chakrenlehre ab, die dir vielleicht ein Begriff ist.
Die 9 Zentren sind so etwas wie Energieknotenpunkte. Sie zeigen dir, wo und wie Energie in dir fließt – und ob sie konstant, veränderlich oder besonders empfänglich ist. Die Zentren sind wie energetische Schaltzentralen, die die Lebenskraft transformieren, umwandeln oder lenken. Jedes von ihnen hat eine bestimmte Aufgabe – manche sogar mehrere. Manche Zentren schenken uns Energie, andere helfen uns, sie bewusst zu verarbeiten oder in die Handlung zu kommen.
Was bedeutet definiert und undefiniert?
Jedes Zentrum in deinem Chart ist entweder definiert (farbig dargestellt) oder undefiniert (weiß dargestellt). Diese Unterscheidung kann dir unglaublich viel über dich selbst verraten.
Definiert heißt: Hier hast du eine stabile, konstante Energie. Du strahlst diese Energie aus – egal, wer dir begegnet. Das ist ein Bereich, in dem du auf dich selbst zählen kannst und Qualitäten, die du mitbringst.
Undefiniert heißt: Du hast in diesem Zentrum keine eigene, gleichbleibende Energie. Du nimmst dort vor allem äußere Einflüsse wahr – zum Teil sogar verstärkt. Das kann wunderschön sein – aber auch herausfordernd.
Und dann gibt es auch ganz offene Zentren – sie haben gar kein Tor aktiviert. Diese Zentren sind besonders empfänglich, oft sehr sensibel – und ein Schlüssel zu tiefer Weisheit, wenn du lernst, damit umzugehen.
Definierte Zentren sind wie feste Bausteine deiner Persönlichkeit. Du strahlst dort eine verlässliche Energie aus – so bist du.
Undefinierte Zentren hingegen sind wandelbar. Du kannst darin alles sein – je nachdem, in welchem Umfeld du dich bewegst. Genau darin liegt ihr Zauber: Sie zeigen dir, wo du lernen, wachsen und tiefe Weisheit entwickeln kannst.

Definierte Zentren: Deine stabilen Leuchttürme
Ein definiertes Zentrum sendet konstant Energie aus. Hier bist du verlässlich, ausdrucksstark und oft ganz du selbst – egal, wie die Welt um dich herum gerade ist.
Hast du ein definiertes G-Zentrum, trägst du oft ein klares Gefühl in dir, wer du bist und wohin du willst – auch wenn der Weg noch nicht ganz sichtbar ist. Deine Ausstrahlung kann für andere wie ein innerer Kompass wirken. Sie spüren deine Richtung, auch wenn du gar nichts sagst.
Definierte Zentren geben dir Orientierung. Sie sind wie Ankerpunkte, an denen du dich festhalten kannst – besonders dann, wenn alles andere im Wandel ist.
Undefinierte Zentren: Deine offenen Wahrnehmungsfelder
Undefinierte Zentren funktionieren wie Empfangsantennen. Du nimmst dort die Energie anderer Menschen wahr – manchmal sogar intensiver als sie selbst.
Das bedeutet:
- Du kannst dort unglaublich feinfühlig und weise werden
- aber auch leicht aus dem Gleichgewicht geraten, wenn du versuchst, diese Energie festzuhalten oder zu kontrollieren
Beispiel: Ein undefiniertes Emotionszentrum nimmt die Gefühlswellen anderer auf – und kann sich dadurch schnell überwältigt oder „zu emotional“ fühlen. Dabei stammt die Energie oft gar nicht aus dir selbst.
Ein undefiniertes Zentrum ist ein bisschen wie ein Gummibärchen im Sommer: Es nimmt ganz schnell die Temperatur seiner Umgebung an. Und manchmal weiß es gar nicht mehr, was seine eigene Konsistenz ist. Was das mit deinem Chart zu tun hat – und warum Fruchtgummis mehr Weisheit tragen, als du denkst – erfährst du hier: Was Fruchtgummi und Human Design gemeinsam haben (Link einfügen).
Wichtig zu wissen:
In den undefinierten Zentren sammeln wir im Lauf des Lebens oft Konditionierungen – also Prägungen, die sich wie ein Schleier über unser wahres Wesen legen. Das passiert ganz unbewusst. Oft schon in der Kindheit.
Vielleicht hast du ein undefiniertes Emotionszentrum und wurdest früh mit den starken Gefühlen anderer konfrontiert – Eltern, Geschwister, Lehrer. Also hast du gelernt: „Ich muss ruhig sein, um keinen Streit auszulösen.“ Oder: „Ich bin zu sensibel.“ Dabei hast du einfach nur fein wahrgenommen, was in der Luft lag.
Oder du hast ein undefiniertes Herzzentrum und fühlst dich nur dann wertvoll, wenn du etwas leistest. Vielleicht war da dieser Gedanke: „Ich muss mich anstrengen, um gesehen zu werden.“ Und so entsteht ein ständiger innerer Druck, dir und anderen zu beweisen, dass du „genug“ bist.
Wenn du das erkennst, kannst du liebevoll den Schleier lüften. Du darfst wieder spüren, was wirklich zu dir gehört – und was du getrost zurückgeben darfst.
Undefinierte und offene Zentren sind nicht „leer“ oder „kaputt“. Sie sind besonders empfänglich – bergen aber großes Potenzial für Weisheit. Du darfst lernen, mit ihnen bewusst umzugehen. Und du darfst erkennen: Ich bin nicht weniger – ich bin einfach durchlässiger. Und das ist eine Stärke.
Was dein Chart dir zeigt: Eine Einladung zur Selbsterkenntnis
Dein Chart ist kein Plan, wie du sein solltest. Es ist eher ein innerer Kompass – eine Einladung, zu entdecken:
- wo du stabil bist und dich auf dich verlassen kannst
- wo du empfänglich bist und daraus Weisheit entwickeln darfst
- wo du lernst, loszulassen, was gar nicht zu dir gehört
Diese Erkenntnisse können dein ganzes Selbstbild verändern. Du musst nicht alles selbst können. Du darfst du selbst sein – in deiner ganz eigenen Mischung aus Stabilität und Offenheit.
Die 9 Zentren im Überblick
Krone (Kopfzentrum)
Thema: Inspiration, Fragen, Druck zum Denken
Undefiniert: empfänglich für Druck zum denken von außen
Definiert: eigene, konstante Inspirationsquelle
Ajna (Verstandeszentrum)
Thema: Analyse, Konzepte, Meinungen
Undefiniert: offen für verschiedene Sichtweisen
Definiert: verlässliche Denkweise, feste Überzeugungen
Kehle
Thema: Kommunikation, Ausdruck, Manifestation
Undefiniert: wandelbarer Ausdruck, anpassungsfähig
Definiert: kraftvolle Ausdrucksweise, klare Stimme
G-Zentrum (Identität, Richtung, Liebe)
Thema: Lebensrichtung, Selbstbild, Herzensweg
Undefiniert: variable Identität, sucht oft nach Zugehörigkeit
Definiert: stabiles Gefühl für sich selbst und den eigenen Weg

Herz-/Egozentrum (Willenskraft)
Thema: Selbstwert, Durchsetzung, Motivation
Undefiniert: neigt dazu, sich beweisen zu wollen, Vergleichsthemen
Definiert: innere Willenskraft, gesunder Selbstwert
Sakralzentrum
Thema: Lebensenergie, Arbeitskraft, Reaktion
Undefiniert: keine konstante Energie – neigt zu Überarbeitung
Definiert: stetiger Energiefluss, kraftvolle Reaktion auf das Leben
Milz-Zentrum
Thema: Intuition, Instinkt, Sicherheit
Undefiniert: anfällig für Unsicherheit und Ängste anderer
Definiert: klare intuitive Eingebungen, Körpersicherheit
Emotionalzentrum (Solarplexus)
Thema: Gefühle, emotionale Klarheit, emotionale Wellen
Undefiniert: spürt Stimmungen anderer, braucht emotionale Abgrenzung
Definiert: emotionale Tiefe, emotionale Wellen, keine schnellen Entscheidungen treffen
Wurzelzentrum
Thema: Druck, Antrieb, Stressverarbeitung
Undefiniert: empfängt äußeren Druck, neigt zu Getriebenheit
Definiert: innere Antriebskraft, natürliche Stressverarbeitung
Was kannst du daraus mitnehmen
Dein Human Design ist wie ein Geschenkpapier, das du langsam Schicht für Schicht öffnest. Manches macht plötzlich Sinn. Anderes braucht Zeit. Und beides ist okay.
Definierte Zentren: Erinnere dich an deine Kraft.
Undefinierte Zentren: Erkenne, was nicht deins ist – und finde Frieden darin.
Du musst nichts wegmachen. Du darfst einfach lernen, liebevoll hinzuschauen.
Möchtest du dein Design ganzheitlich verstehen – mit einem klaren Blick auf deine Zentren und wie sie in deinem Leben wirken?
Dann schau dir mein Basic Reading „Find back to yourself“ an. Dort tauchen wir tief in deine energetischen Grundlagen ein – verständlich, liebevoll und genau auf dich abgestimmt.
Und wenn du lieber erst mal hineinfühlen möchtest, kannst du dich auch gern zu meinen Herzbotschaften anmelden – dort erhältst du regelmäßig Seelenfutter für dein wahres Selbst.
Und vergiss nie: Du bist genau richtig, so wie du bist.